Gestern fand die Regionalmeisterschaft West beim Ausrichter Borussia Spandau statt. Hier waren 35 Teilnehmer (davon 7 Mädchen) angemeldet. Bei den Mädchen kamen die ersten 8 weiter. Da nur 7 gemeldet waren und sogar nur 4 erschienen sind – davon zwei Füchse – waren somit die Mädchen schon mal alle weiter und qualifiziert.
…Sollte man zumindest denken. Von unseren Mädchen nahmen Lisa und Jeanette teil, die auch gleich das erste Spiel gegeneinander bestreiten mussten. Nun, da sich die beiden gut kennen, „spielten“ sie im wahrsten Sinne des Wortes. Dies wurde dann vom Oberschiedsrichter bemerkt und es gab eine Verwarnung. Leider wurde diese in seinen Augen nicht ernst genommen und so wurden beide wegen Unsportlichkeit vom Turnier und somit auch für die Berliner Einzelmeisterschaft disqualifiziert. Das ist natürlich sehr ärgerlich und ich versuche, hier noch einen Antrag zu stellen, aber falls der abgelehnt wird, dann ist das leider so. Ich denke, beide haben daraus gelernt. Das zu den Mädchen.
Unsere Jungs traten an mit Steven, Howard, Yannik und Joshi. Hier war die Platzierung schon anspruchsvoller, denn nur die ersten 5 kommen weiter und Platz 6 bis 8 wurde zwecks Nachrückerplätze ebenfalls ausgespielt.
Alle Jungs waren in unterschiedlichen Gruppen und in jeder war mindestens einer, der eben höherklassiger war. So kämpften sich die Jungs durch die Gruppen; sie gewannen Spiele, sie verloren Spiele. Dann kam die Auslosung. Teilweise war es so knapp, dass die Sätze ausgezählt wurden – so eng war es gewesen; leider mussten sich Joshi, Howard und Steven dennoch nach der Vorrunde verabschieden, denn nur die ersten beiden kamen weiter.
Yannik konnte sich nach einem harten Kampf gegen Akasak (Borussia Spandau) mit 3:1 als Gruppenerster durchsetzen. Dann ging es in die nächste Runde. Wie so oft setzten die Nerven ein (das kennen wohl die meisten) und die bisher gute Form war dahin und sein Spiel wirkte verkrampft. Aber zum Glück nur bis Mitte des zweiten Satzes. Er konnte auch dieses Spiel mit 3:1 gewinnen. Dann folgte ein Spiel, wo einfach nichts zu machen war. Er verlor gegen Phillip Oliver Meissen, der in der Bezirksliga der Herren spielt und letztlich auch verdienter Regionalmeister West wurde (Glückwunsch!!). Doch da ja alle Plätze ausgespielt wurden, gings noch weiter. Die Niederlage des letzten Spiels war vergessen oder vielleicht spornte sie sogar an, denn der nächste Gegner wurde in glatten Sätzen mit 3:0 besiegt. Nun war es soweit: Die letzten Spiele standen an und durch den Sieg ging es im nächsten Spiel um Platz 5 – also der Platz, um sich zu qualifizieren oder halt erster Nachrücker zu sein. Es kam ausgerechnet zu dem Spiel gegen Esslinger (ein Schützling von Hermsdorf, der von Robby trainiert wurde). Dieser stellte sich als harter Gegner heraus und er steht nicht umsonst mit seinem unangenehmen Noppenspiel in der ersten Liga der Leistungsliste. Das bekam auch Yannik zu spüren; er war zwar immer dran, aber die Nervosität war deutlich zu spüren. Er verlor den ersten Satz mit 10:12 und den zweiten mit 9:11. Auch im dritten Satz lag er mit 1:5 zurück (und nahm ein Timeout) und sein Gegner sah sich schon bei der BEM. Yannik konnte sich wieder ran kämpfen und trotzdem hatte sein Gegner einen Matchball, den Yannik abwehren konnte. Was dann geschah, lässt sich nicht zu Papier bringen. Spektakuläre Ballwechsel von beiden Seiten wurden abwechselnd von mir und dem Vater des Gegners beklatscht. Letztlich konnte Yannik diesen Satz mit 18:16 für sich entscheiden. Der vierte Satz ging spannend weiter und keiner der beiden ließ mehr als einen Punkt Differenz zu. So ging es bis 10:10 ständig im Wechsel. Yannik gewann diesen mit 14:12.
Der letzte Satz sah gar nicht gut aus und bei 1:5 wurden die Seiten gewechselt. Eigentlich Zeit für ein Timeout, aber das hatte Yannik schon genommen. Also wurde die Taktik per „Blickkontakt“ bestimmt und scheinbar erfolgreich, denn es stand dann 6:6 – also wieder alles offen und der K(r)ampf ging weiter. Beim Stand von 9:8 für Yannik nahm dann der Gegner ein Timeout. Zum richtigen Zeitpunkt, denn er glich aus. 9:9. Der nächste Ballwechsel war videoreif und inzwischen waren auch die Blicke der anderen auf dieses Spiel gerichtet, da alle anderen Partien schon entschieden waren und nur noch die beiden spielten (kein Wunder bei den langen Ballwechseln). Hier wurde das Spiel mit einem Topspin eröffnet, der flach zurückgebracht wurde – dann nachgezogen, er kam höher zurück, wurde dann von Yannik geschossen. Aber nicht mal als Ballonabwehr sondern mit der Noppe reingehackt kam dieser Schuss noch flach zurück. Dies wiederholte sich wahrhaftige 5 Mal und in der Halle hörte man Uhhhh (beim Schuss) und Oaaaa (wenn dieser zurück kam). Der 6te Schuss konnte dann nicht mehr zurückgebracht werden. Ein Waaaaahnsinnswechsel. Und der letzte Punkt kam dann auch noch. YANNIK HAT SICH QUALIFIZIERT!!
Wie reagiert man nun als Gegner? Stocksauer? Enttäuscht? Nein, er gratulierte Yannik und sagte, „das war mein bestes Spiel überhaupt“. Mit dieser Fairness hat Fjodor Esslinger die Quali mindestens genauso verdient. Übrigens war Fjodor schon bei uns zum Probetraining. Ich hoffe daher, dass wir ihn ja vielleicht für unseren Verein gewinnen können (zumindest haben sich hier zwei Super-Trainingspartner gefunden)… Schauen wir mal.
Gratulation an Yannik – wir sehen dich bei der Berliner Einzelmeisterschaft!
Andreas
Herzlichen Glückwunsch!
yannik prima leistung nach deinem unfall und im ersten jungenjahr, mach weiter so,
gruß dieter