1. Herren sportlich rehabilitiert
Es wäre vermessen zu erwarten, von anderen Mannschaften Schützenhilfe zu bekommen. Letztlich hat man es immer selbst in der Hand und unser Team hat die mögliche Regionalligameisterschaft vor allem im einzig wirklich schwachen Saisonspiel gegen Poppenbüttel (3:9) vergeben. Leider waren wir auf Schützenhilfe des Lokalkonkurrenten Hertha BSC angewiesen, die dieser wohl nicht so gern gewähren wollte und deswegen die Niederlage gegen den HSV mit der Abwesenheit seiner Nummer 1 Miro Bindatsch „absicherte“. So war es vor dem Wochenende schon vorgezeichnet, dass es für uns gegen den HSV nur noch um einen Prestigeerfolg gehen konnte, zur rechnerisch und auch tatsächlich durchaus möglichen Meisterschaft würde es nicht mehr reichen.
Und tatsächlich schaffte es unser Team, den Hamburgern die zweite der insgesamt nur zwei Saisonniederlagen beizubringen. Der Sieg fiel mit 9:4 sogar recht deutlich aus. Nur ein Doppel von Kath/Hilker und das Einzel von Axel gegen Alex Oltmann (jeweils 2:3) gingen im ersten Durchgang weg, dann noch einmal ein 2:3 von Didi gegen Willhöft und ein 1:3 von Marcus gegen Oltmann. Der Mannschaftskäptn stellte schließlich mit einem knappen 3:2 (nach haushohem 0:2-Rückstand) gegen Pascal Tröger den Endstand her. Da die drei noch ausstehenden Spiele in der Hinrunde jeweils gewonnen wurden, bestand hinten raus noch Luft und eigentlich zu keinem Zeitpunkt die Gefahr, das Spiel nicht zu gewinnen.
Den Hamburgern ist allerdings zuzugestehen, dass sie schon fast als Meister feststanden und in diese Auswärtsfahrt mit einem Rechtsstreit gegen ihren einstmals ruhmreichen Arbeitgeber im Rücken gehen mussten. Nur zwei Tage zuvor hatte man sich wegen ausgesprochener Kündigungen und ausstehender Zahlungen vor dem Arbeitsgericht getroffen. Die Haltung des Hauptvereins des HSV ist, vorsichtig ausgedrückt, ungewöhnlich und lässt auch kleinere Rückschlüsse auf Ursachen zu Fehlentwicklungen in anderen sportlichen Bereichen zu. Verständlich war es da allemal, dass unsere Gäste nicht völlig unbelastet in unser Spiel gingen. Ihnen ist nun aber recht herzlich zur tollen Saison und dem Gewinn der Regionalligameisterschaft zu gratulieren. Ausschlaggebend war die beeindruckende Beständigkeit, mit der sie die Spiele über den gesamten Saisonverlauf absolvierten.
Die Entwicklung bei den Hamburgern ist vielleicht symptomatisch für die Wertschätzung, die Tischtennis bei den zuschauerrelevanten Sportarten genießt. Mit 9:5 machten die Hanseaten aber am Sonntag Nachmittag die Meisterschaft perfekt, während wir den sicheren 2. Platz belegten, was allemal den größten Erfolg der jüngeren Vereinsgeschichte darstellt. Damit sind wir zugleich auch beste Berliner Mannschaft!
Was für den HSV zutrifft, gilt im Prinzip auch für unser Team: Kein Schwachpunkt im Team, gute Doppel, ein fantastisches hinteres Paarkreuz. Diego Hinz mit 28:4 Spielen, Stephan Köpp mit 25:6 und beide zusammen im Doppel 17:5 bedeuten für die beiden zusammen eine grandiose Bilanz von 70:15! Sven Kath als Nachfolger von Patrick Strahl belegte mit 29:15 Spielen Platz 4 in der Einzelwertung der Liga, Didi spielte mit 22:19 erstmal positiv über eine Saison, Axel erreichte ebenfalls noch einmal eine positive Einzelbilanz in der Mitte. Marcus Hilker schloss seine erste quasi mit angezogener Handbremse gespielte Regionalliga-Halbserie mit 11:8 Spielen ab. Er wird sicher in der kommenden Saison auf sein Engagement in Einzelturnieren zurückgreifen müssen, um im oberen Paarkreuz der 3. Liga nicht unterzugehen. Phong hatte eine etwas unglückliche Hinserie mit 6:13 Spielen, glänzte aber in der Rückrunde im oberen Paarkreuz der Oberligamannschaft.
Unsere Spieler, deren Charakter wir alle sehr schätzen, werden uns glücklicherweise erhalten bleiben, wenn auch in etwas veränderten Konstellationen. Es geht mit der Ersten in die 3. Bundesliga, in der mit 4er-Mannschaften gespielt wird. Zu den Spielern Kath, Dietrich und Hilker wird dann der ehemalige Jugendnationalspieler Arne Hölter, der in Berlin studiert, zu uns stoßen. Auf Details zu diesem Abenteuer kommen wir demnächst zu sprechen.
Allen Spielern mein herzlichster Dank zur tollen Saisonleistung, ein ganz persönlicher an Didi, der sich für die Videoarbeit verantwortlich zeigte. Super Arbeit, Didi!
Christoph Wölki
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Danke, Didi für die tollen Videos. Ich weiß was das für eine Arbeit ist. Super gemacht! Glückwunsch an die Mannschaft für die tolle Saisonleistung.