Heute fand im Sportforum Hohenschönhausen das BTTV-Pokal-final4 statt. Die Füchse Berlin wären mit den Schülerinnen, Mädchen und den Jungen vertreten. Die beiden Pünktchen über dem „a“ stellen hier leider keinen Rechtschreibfehler dar, denn tatsächlich war es nur ein Füchse-Rumpf.
Für einen Verein gibt es nichts besseres, als die Ehre, dass drei Jugend-Mannschaften es geschafft haben, bis ins Final4 zu gelangen. Und natürlich auch für mich als Jugendwart eine Ehre, wenn da nur das „Aber“ nicht wäre. Leider haben mir alle weiblichen Spielerinnen abgesagt. Ich habe daher zwei Mannschaften für dieses einmalige Event zurückziehen müssen. Einerseits finde ich das dem Veranstalter gegenüber peinlich, aber irgendwie auch für unseren Verein.
Im Gegensatz zu den weiblichen Mannschaften, wo ein Team aus zwei Spielerinnen besteht, treten die Jungen zu dritt an. Leider hatten wir schon das letzte Spiel gegen Köpenick, welches uns erst dieses final4 ermöglichte, mit Lorenz und Yannik bestritten, weil wir keinen 3. Spieler bekamen.
Das sollte im Pokal-final4 natürlich nicht so sein. Ich hatte rechtzeitig alle in Frage kommenden Spieler benachrichtigt. Manche mussten erinnert werden, manche haben sich gar nicht gemeldet – also habe ich nochmal persönlich nachgefragt und habe nur Absagen bekommen. Ich hatte ja auch extra nochmal auf der Homepage geworben und hatte zumindest gehofft, einige Zuschauer begeistern zu können (zu diesem Zeitpunkt stand noch nicht fest, dass ich zwei Mannschaften zurückziehen muss).
Liebe Füchse, ich schreibe diese Artikel sehr gerne – ich kann darin meine Euphorie wiederspiegeln, wie ich in den Spielen mitgefiebert habe und es macht mir Spaß, euch Lesern zu vermitteln, was ich als Zuschauer, Jugendwart oder Vater von der Bank erlebe. Die Jungen der Füchse Berlin sind Berliner Pokalmeister. Dieser Satz gehört fettgedruckt mit 120 Ausrufezeichen, aber dieser Erfolg hat leider einen bitteren Beigeschmack. Alle Vereine traten mit Coach, Eltern, Betreuer, Ersatzspielern sowie Ersatzspieler, falls die Ersatzspieler ausfallen an und es gab Anfeuerungen und Applaus, wenn deren Schützlinge gepunktet haben. Der Applaus für die Füchse Berlin von mir in Personalunion als Vater, Jugendwart und Betreuer war da leider untergegangen. Wir haben es nur geschafft, zwei Spieler an den Start zu bringen. Ich weiß nicht, woran es liegt, dass das Interesse – sowohl des Vereins, als auch der Spieler/Innen – so gering ist?
So, jetzt möchte ich aber die Enttäuschung unterdrücken und euch vom sportlichen Teil des heutigen Tages begeistern: Im heutigen Jungen-Pokalfinal4 standen sich der Lichtenrader SC, CfL Berlin, Hertha BSC und die Füchse Berlin gegenüber. Die erste Partie wurde per Losverfahren zugeteilt. Wir hatten uns gern den Lichtenrader SC als Gegner gewünscht, da wir die Mannschaft noch aus dem Rundenspielbetrieb kannten. Leider ging dieser Wunsch nicht in Erfüllung; wir mussten das erste Spiel gegen Hertha BSC bestreiten. Wie mehrfach erwähnt besteht eine Mannschaft aus drei Spielern. Da wir nur zu zweit waren, sind das automatisch zwei Kampflosspiele und das erhöht natürlich den Druck, denn jedes verlorene Einzel kann damit schon das Aus sein.
Ich hatte den Eindruck, die Missstimmung hat sich auch auf die Spieler übertragen, denn irgendwie begann der Einstieg katastrophal. Lorenz traf so gut wie keinen Ball und lag 0:2 zurück. Mit Coaching durch Yannik konnte er langsam in sein Spiel finden und glich zum 2:2 aus. Als es dann im 5. Satz 4:8 gegen Lorenz stand, hatten wir nicht mehr mit einem Sieg gerechnet, aber irgendwie hat er es geschafft, das Spiel noch zu drehen. Unser erster Punkt. Yannik hatte die gleichen Anfangsprobleme und verlor den ersten Satz. Dann fand er aber wieder in sein Spiel und gewann die nächsten Sätze. Im entscheidenden Satz wurde er aber bei einer 10:4-Führung übermütig und brachte den Gegner Punkt für Punkt ran. Auf ein Timeout hatte er -zu meinem und Lorenz´Unverständnis- verzichtet, aber nachdem es 10:10 stand, konnte er endlich die beiden befreienden Punkte machen. Somit stand es jetzt 2:2. Das Doppel lief irgendwie auch nicht rosig, teils standen sie sich selbst im Weg und dann waren auch unnötige Fehler dabei, so dass wir das Spiel im fünften Satz verloren. 2:3 für den Gegner und mit nur einer Niederlage wären wir raus gewesen. Aber die Jungs haben es doch glatt geschafft. Sowohl Yannik als auch Lorenz konnten ihre beiden Einzel gewinnen und gewannen somit zu zweit dieses entscheidende Spiel mit 4:3.
Der CfL Berlin gewann in der Parallelpartie gegen den Lichtenrader SC, so dass nun das alles entscheidende Pokalendspiel Füchse Berlin gegen CfL Berlin anstand. Ein Blick zur Hallentür ließ dann ein klein wenig Hoffnung aufkeimen, da Marcel Börner meiner Einladung auf der Homepage nachgekommen ist. Nun gab es schon zwei „Klatscher“ für die Füchse Berlin und er konnte somit auch gleich zum Coachen ran.
Lorenz machte wieder den Anfang und jetzt merkte man, dass er viel lockerer war und gewann sein Spiel mit 3:1. Yannik konnte jedoch machen was er wollte, sein Gegner (der uns schon im Rundenspiel das Leben schwer gemacht hatte) war immer den entscheidenden Ball besser und führte zu unserem Bedauern berechtigt mit 2.0 und Yannik resignierte schon. Mit Krampf und Kampf konnte er den dritten Satz gewinnen und gewann dadurch auch sein Selbstwertgefühl wieder, denn jetzt kamen die Bälle des Gegners auch mal zurück, die in den ersten Sätzen überhaupt nicht kamen. Das verunsicherte auch den Gegner und damit stand es jetzt 2:2. Im fünften Satz lag Yannik mit dem Seitenwechsel 1:5 hinten, aber mit Ruhe kämpfte er sich wieder Punkt für Punkt heran und konnte das Spiel, wo niemand ihn nur ansatzweise als Sieger gesehen hätte, doch noch für sich entscheiden.
Also gleicher Gesamtstand 2:2, wie auch im Spiel gegen Hertha. Es kam erneut zum Doppel und ich muss zugeben, es war leider immer noch ein nicht schönes Spiel von uns, aber mit ein wenig Glück konnten wir das Doppel mit 3:2 gewinnen. Für den Kopf war das jetzt natürlich besonders wichtig, denn jetzt hätten wir uns im nachfolgenden Einzel sogar eine Niederlage leisten können. Einen Punkt brauchten wir aber dennoch. Die Jungs ließen nichts anbrennen und konnten beide Einzel gewinnen und somit das Pokalendfinale mit 5:2. Wir sind Berliner Jungen-Pokalmeister! Wir haben alle Einzel gewonnen und nur ein Doppel verloren!
Über dieses -für mich als Jugendwart letztes offizielle BTTV-Ereignis- bin ich natürlich stolz, auch wenn ich diese Euphorie hier nur gedämpft rüberbringen kann. Auch für Yannik ist es selbstverständlich ein großartiger Erfolg, so seine Jugendkarriere zu beenden, da er künftig nur noch bei den Herren spielen darf.
Lorenz, Yannik, das war heute wirklich klasse – Glückwunsch!!!!!
Andreas
wow, Klasse Leistung! Glückwunsch an Yannik und Lorenz!