Wer hätte das gedacht: Nach zwei Spielen noch ungeschlagen!
Die 1. Herren ist gut in das Abenteuer Bundesliga gestartet und hat sich mehr als achtbar geschlagen. Viel hätte nicht gefehlt und wir wären aus diesem Spiel als Sieger hervorgegangen, was gleichbedeutend mit einer kurzzeitigen Tabellenführung gewesen wäre.
Etwas Besonderes war es schon, der Start in die 3. Bundesliga. Ein Einmarsch der Mannschaften ist obligatorisch, drei Schiedsrichter sind vor Ort, ein Live-Ticker muss ständig bedient werden und es mittendrin eine Spielpause. Zusätzlich hatten wir, auch der Situation unseres Hallenbodens geschuldet, den berühmten roten Hallenboden ausgelegt, was schon rein optisch einen guten Eindruck machte.
Nicht ganz Schritt halten konnte mit diesem Umfeld die Zuschauerresonanz, die mit etwa 50 – 60 doch ein wenig hinter den Hoffnungen zurückblieb. Die ungewohnte, sicher auch ungünstige Anfangszeit (Sonntag 14 Uhr), das schöne Herbstwetter und vielleicht der Umstand, dass wir erstmals Eintritt erhoben, trugen vermutlich dazu bei, dass nicht die erhofften 100 Zuschauer kamen.
Die Anwesenden wurden aber vollends entschädigt. Die Aktiven boten fantastischen Sport, und Arne Hölter spielte das vielleicht beste Einzel, das von einem Spieler im Füchse-Trikot in unserer Halle gespielt wurde. Gegen Ex-Nationalspieler Richard Prause, der tags zuvor noch das obere Paarkreuz der Herthaner haushoch besiegt hatte, knüpfte er an seine besten Leistungen an und siegte in zahlreichen fantastischen Ballwechseln mit 3:1. Richard Prause, immer noch mit schnellen Beinen und einer großartigen Vorhand gesegnet, hielt bis zum Schluss dagegen und wehrte bei 7:10 im 4. Satz den ersten Matchball mit einem Vorhand-Gegenzieher ab, punktete dann mit dem Aufschlag, ehe sich Arne mit mit seiner Rückhand-Rückschlageröffnung ins Ziel rettete.
Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits das Doppel Kath/Hölter, Arne im Anfangseinzel und Didi mit einem furiosen 3:0 gegen Dennis Müller gepunktet. Nur ein Doppel und das erste Einzel von Sven Kath gingen verloren. Dieses Spiel hätte der Schlüssel zu einem 6:2 sein können, da Mr. Zuverlässig im Schlusssatz 9:6 führte, aber dieses Spiel gegen Mathias Bomsdorf nicht nach Hause brachte. Mit dem ersten Sieg von Marcus Hilker im oberen Paarkreuz gegen Alexander Krenz war die Führung später nämlich auf 5.3 geschraubt worden. Auch bei diesem Stand schien noch alles möglich, aber leider passte es von den Spielsystemen nicht sogut. Die Spiele gingen ziemlich glatt verloren.
Insgesamt aber waren wir mit dem Unentschieden sehr zufrieden. Dies vor allem, wenn man bedenkt, dass die Seligenstädter am Vortag noch Hertha BSC, verständlicherweise deutlich höher gehandelt als wir, mit 6:3 bezwungen hatten. Wir sind also angekommen in der Liga, die doch ausgeglichener erscheint als zunächst befürchtet. Lediglich Ober-Erlenbach, die sowohl sportlich als auch vom Umfeld her in einer anderen Liga spielen, scheint sich deutlich absetzen zu können. Alle anderen Teams können offenbar untereinander unterschiedlich punkten, was der Liga nur gut tun kann.
Demnächst geht es bei Hertha ins Lokalderby (auswärts 18.10.), dann folgt der Heimspielknüller gegen Ober-Erlenbach am 15.11. zu vertrauter Stunde um 18 Uhr.
Christoph Wölki